Sonntag, 11. Februar 2018

Zauberbeutel

Das Kind hat Zauberei entdeckt. Also Zaubertricks, natürlich. Da gibt es ja so richtige Sets zum Kaufen, wo man verschiedenste Gerätschaften mit doppeltem Boden usw. dabei hat. Ein netter Trick ist auch der, wo einer aus dem Publikum ein kleines Tuch in einen Beutel steckt, der Beutel wird geschlossen, man streut magisches Salz drauf und sagt eine Zauberformel, und wenn der Zuschauer wieder die Hand in den Beutel steckt, ist er leer. Sowas müsste man ja ganz einfach nähen können. Aber habe ich irgendeine Anleitung dazu gefunden? Gut, man weiß halt nicht genau, wonach man suchen soll, aber es ist mir mit allem, was mir eingefallen ist, nicht gelungen, auch nur eine annähernde Beschreibung dafür zu finden. Also habe ich selber nachgedacht und einfach drauf los genäht.

Also der Beutel besteht aus einem glatten Oberstoff mit Sternen drauf, damit er ein bisschen magisch aussieht - klassischer Dekostoff, vermutlich für Weihnachten gedacht. Innen habe ich roten Pannesamt verwendet, damit a) nichts durchsichtig wird und b) der Beutel eine gewisse "Eigendicke" bekommt - so spürt man nicht sofort das "verschwundene" Tuch durch den Stoff. Und in der Mitte des Innenbeutels ist natürlich eine doppelte Pannesamt-Wand. Der Zauberer muss nur darauf achten, beim ersten Mal öffnen diese Trennwand zu einer Seite zu geben und beim zweiten Mal zur anderen Seite. Dann ist der Trick gelungen. :-)

Dienstag, 21. Februar 2017

Das Wetter gestrickt

Ich weiß nicht, wer es "erfunden" hat, aber vor vielen Jahren schon wurde ich auf einen Trend aufmerksam, bei dem man jeden Tag "das Wetter" strickt (die Farbe des Himmels bietet sich an), und beispielsweise nach einem Jahr hat man einen Schal als Wetterbericht des vergangenen Jahres. Hier ist das Konzept schon mal erklärt und illustriert.

Ich fand immer, dass das eine nette Idee ist. Ich hatte viele weiße und blaue Wollreste - teilweise sehr teure, hochwertige Angora- und Kashmirwolle in Superkuschelqualität - in meiner Kiste, die sich super für so etwas eignen würden. Ich brauche allerdings keinen weiteren Schal, und habe auch weder Geduld noch Durchhaltevermögen, ein Jahr lang an einem Teil zu stricken. Daher habe ich beschlossen, meine Reste zu einer "Wetter-Kuscheldecke" zu verstricken. Das hat nur die paar Wintermonate gedauert, und ich habe es erstaunlicherweise geschafft, die Decke schnell zu montieren, obwohl das durch Fleecerand und -rückseite sogar relativ aufwändig war. Bin sehr zufrieden damit!

Dienstag, 31. Januar 2017

Superschnelle Norweger-Mütze

Ich war vor zwei Wochen bei einer Freundin eingeladen, die sehr viel Wolle "lagernd" hatte; vieles davon in verschiedenen Grüntönen. Da sie meine Vorliebe für grün kennt, meinte sie, das könnte doch etwas für mich sein. Ich nahm vier verschiedene Knäuel mit nach Hause, weil ich erst rausfinden wollte, was ich denn Stricken soll (und in Folge wieviel von welcher Farbe ich brauchen würde).

Beim Schmökern durch verschiedene Inspirationsquellen entdeckte ich dieses nette Set mit Haube, Schal und Pulswärmer von DROPS und wurde quasi von unmittelbarem Tatendrang überrumpelt. Ich schnappte mir zwei der frisch mitgebrachten Knäuel (in weiß und olivgrün gehalten) und ein paar Stricknadeln, und am nächsten Abend hatte ich eine neue Norwegermütze. Manchmal geht es zum Glück sehr schnell! :-)

Donnerstag, 25. August 2016

Refashion: Rock aus Herrenhemd (MILCH)

Ich war ja letztes Jahr im Frühling bei einem MILCH Nähworkshop, wo wir aus alten Herrenhosen und -hemden (hauptsächlich) neue Kleider und Röcke gemacht haben. Mein "Hosenkleid" hatte ich ja quasi gleich fertig, aber ich nähte in dem Workshop auch noch ein paar andere Sachen, die etwas Nachbearbeitung noch gebraucht haben. Und wie das so ist mit den fast-fertigen Sachen, blieb das eine gaanze Weile liegen. Irgendwann kam der Winter, da trage ich - wenn überhaupt - dickere Röcke, und so verging ein Jahr, bis ich da weitergemacht habe.

Mit dem hier bin ich aber schon länger fertig, und ich trage ihn auch sehr gerne. Der Rock ist aus ÄRMELN von Herrenhemden genäht; von denen bleiben nämlich viele übrig, wenn man ein KLEID aus Hemden näht. Ich habe dieses Modell jetzt nicht auf der MILCH Website gefunden, vielleicht war das auch nur für den Workshop aktuell, aber ich finde es ziemlich super. Weil Röcke und Kleider aus hellen, gestreiften Herrenhemden schnell eine gewisse "Nachthemd-Optik" bekommen, habe ich meine grün gefärbt. Da kamen einige Nähte und vor allem die Knopflöcher gut hervor, weil die mit synthetischem Faden genäht sind, aber ich finde, das passt hier gut. Es werden auch fast alle Manschetten der Ärmel verwendet, daher kann man ruhig erkennen, dass dieses Kleidungsstück früher etwas anderes war.

Sonntag, 29. Mai 2016

DIY Banksy Streetart

Ich bin ja grundsätzlich ein großer Fan von Schablonen, weil das Ergebnis fast idiotensicher immer gelingt - und man kann es beliebig oft wiederholen mit dem selben guten Ausgang. Außerdem finde ich es spannend, welche Effekte man mit so einfachen Mitteln erzielen kann. Einige sogenannte Street Art Künstler haben uns das immer wieder gezeigt, der weltweit bekannteste von ihnen ist sicher "Banksy".

Das wohl berühmteste Banksy-Motiv von dem kleinen Mädchen mit dem roten Luftballon habe ich mir jetzt nachgemacht und auf meine Dauer-Malprojekt-Leinwand gebracht. Zuerst habe ich das alte Bild mit einer Farbe grob übermalt, damit es nicht nur ganz "flach" wird, dann habe ich meine selbstgemachte Schablone draufgelegt und mit Schwarz und Rot ausgefüllt. Im Vergleich zur Leinwandgröße ist das Motiv recht klein (ich habe es so groß wie möglich auf einem A4-Blatt ausgedruckt), aber ich finde, es verträgt ein bisschen Raum.

Dienstag, 5. Januar 2016

Aufbewahrung für Kaminanzünder und Feuerzeug

Was ist schöner als ein loderndes Feuer im offenen Kamin an einem kalten Winterabend? Richtig: Ein loderndes Feuer in einem Kamin, bei dem die Anzünder, Feuerzeug, Streichhölzer und Zeugs nicht dauernd herumliegen. Diese Anzündwürfeln sind ja richtig praktisch, daher möchte ich sie auch haben, aber ich habe keinen sinnvollen Platz, wo ich sie aufbewahren kann. Und schön ist die Schachtel von den Dingern wirklich nicht. Da schlichtet man sich das Brennholz wie in einer Schöner Wohnen Reportage quasi als Designerturm hinauf, und dann liegen solche optische Störfaktoren herum. Also habe ich beschlossen, eine schöne Tasche zu nähen, in der ich das alles verstecken kann.

Die Tasche durfte auf keinen Fall zu weihnachtlich sein, nicht mal winterlich, weil sie praktisch das ganze Jahr beim Kamin stehen wird. Daher habe ich nach Stoffen in Natur-Optik gesucht: braun und mit etwas Struktur wie das Holz, grau wie der Stein im Kamin. Ich hatte in Erinnerung, dass ich irgendwo in meinem Stoff-Fundus einen schönen, braunen Cordstoff habe. Auf der Suche nach diesem Stoff habe ich vieles gefunden, von dem ich vergessen hatte, dass ich es habe - aber nicht diesen Cordstoff. Ich habe mich stattdessen für einen strukturiert gestreiften, festen Möbelstoff (aus einem Stoffmuster, diese Dinger sind echt super) für das Äußere und einen cremefarbenen, dickeren Baumwollstoff mit grauen Rosen für das Innere entschieden. Für die Innenseite hätte mir zwar etwas mit mehr Birkenrindenoptik besser gefallen, passend zu meinen schönen Teelichthaltern, aber man sieht eh nicht viel davon. Ich habe sechs Laden voller Stoffe, da gehe ich nicht wegen 40x40 cm extra einen neuen kaufen.

Ich finde, dass die Tasche sehr schön geworden ist, alles hat Platz drin und ist gut verstaut und trotzdem griffbereit. Den braunen Cordstoff habe ich übrigens nachher noch gefunden ...

Dienstag, 15. Dezember 2015

Weihnachtsgeschenk: Hülle für den Reisepass

Ich habe einen ganz kleinen Neffen, der sich (so sagt jedenfalls seine Mutter ...:-) zu Weihnachten eine Hülle für den Reisepass wünscht. Die Oma hat gegoogelt und eine kleine Odyssee durch verschiedenste "echte" Geschäfte gemacht, aber nichts dergleichen taugliches für Kinder gefunden. Da habe ich mir gedacht, es kann doch nicht so schwer sein, das selbst zu nähen?

Ist es auch nicht. Ich habe eine Anleitung gesucht, mehrere gefunden und mich für diese entschieden. Einen netten Stoff aus dem Schatzkammer geholt (mir hat gut gefallen, dass da ein Vogel drauf ist, da ich Reisepässe hauptsächlich mit Flugreisen verbinde) und bin Schritt für Schritt nach der Anleitung vorgegangen (den Teil mit der Landkarte auf der Vorderseite habe ich weggelassen). Am Ende kam eine Reisepasshülle - für Kinder passend - raus, die auch noch perfekt auf den Pass passt. Ein Weihnachtsgeschenk abgehakt!

Samstag, 28. November 2015

Subversiver Kreuzstich Upgrade

Ich war nie ein großer Fan von Kreuzstich Stickereien. Diese Kombination von meistens etwas kitschigen Motiven mit der fast schon naiven Darstellungsform des Kreuzstiches tut nichts für mich. Es fehlt mir allerdings überhaupt nicht an Wertschätzung für die Handarbeit, den Aufwand und alles, was dahinter steckt! Als ich vor vielen, vielen Jahren bei irgendeiner Tombola einen Tischläufer mit weihnachtlichem Kreuzstich-Motiv gewonnen habe, wanderte das Teil daher in die Lade und blieb dort in der Versenkung liegen. Zu wertvoll, um es wegzuwerfen, zu uninteressant, um es zu verwenden.

Vor ein paar Jahren entstand aber der Trend, der im Englischen "subversive cross-stitching" genannt wird - in Norwegen nennt man es "Guerrilla-Sticken", ich habe leider keinen deutschen Begriff dafür gefunden. Das ist wesentlich mehr nach meinem Geschmack! Traditionelle, langweilige Motive werden durch eher kontroverse Sprüche ergänzt, und dadurch bekommt das Ganze eine völlig neue, humoristische Dimension, die mir voll taugt.

Langsam nahm dann eine Idee Formen an, wie ich meinen faden Tischläufer doch noch brauchbar machen konnte. In der Mitte war nämlich noch jede Menge Platz für einen guten Spruch, somit musste ich nur ein paar Buchstaben dazusticken. Ich überlegte mir einen halbwegs familientauglichen Fluch für den lästigen Weihnachtsspeck, suchte mir eine einfache Vorlage für Kreuzstich-Buchstaben und stickte los. Bin auch noch rechtzeitig zum Advent fertig geworden! Bring on the Süßigkeiten - mal sehen, ob's hilft :-)

Sonntag, 15. November 2015

Mehr Farbe ins Grau

Der November und das graue Wetter haben mich dazu motiviert, wieder mal mein Dauer-Malprojekt upzudaten. Das habe ich dieses Jahr quasi vernachlässigt, die Vögelchen vom Jänner haben das ganze Jahr überlebt. Jetzt war mir das alles zu blass, daher habe ich die Malkiste ausgepackt und knallige Farben rausgeholt. Ich kann nicht genau sagen, was es jetzt darstellen soll, und es wird sich herausstellen, wie lange es so bleibt, aber es ist definitiv ein riesiger Farbklecks im Wohnzimmer geworden.

Sonntag, 27. September 2015

Lampen mit Seidenmalerei

Irgendwann vor Jahren habe ich diese wundervollen Lampen der holländsichen Designerin Nicolette Brunklaus entdeckt. Die linke heißt "Sognsvann" und ist nach einem See im Wald nördlich von Oslo benannt, vielleicht hat mich dieser Bezug zur norwegischen Natur angesprochen - jedenfalls habe ich mich verliebt.

Und ich habe, wie so oft, mir gedacht: sowas baue ich mir selbst. Ich habe in meinem Leben noch nie auf Seide gemalt, das heißt auch nicht in den 90ern, als die große Seidenmalwelle umging und jeder zweite Mann mit einer furchtbaren, selbstgemalten Seidenkravatte von seiner Frau beschenkt wurde und tragen musste. Egal, kann ja nicht so schwer sein! :-)

Ich habe ein "Seidenmalen für Anfänger"-Set und ein paar Tücher gekauft und losgelegt. Die ersten Versuche waren nicht wirklich erfolgreich, aber man muss ja erst ein gewisses Gefühl für das Material entwickeln. Und irgendwann hatte ich vier Teile, mit denen ich ganz zufrieden war. Montiert habe ich alles mit der Klebepistole an alten Singleplatten, außenrum habe ich Holzspan geklebt, um die Kante zu verdecken. Die Schirme habe ich dann auf vier Pendelleuchten montiert, wo vorher so fade Glasschirme dran waren; durch das große Loch in den Singleplatten, war es einfach, die neuen Schirme über die Fassung für die Glühbirnen zu kriegen. Und hier sind meine höchstpersönlichen Designer-Seidenlampen: